Abschied nehmen

Abschied nehmen

symbolbild hausaufbahrung abschied nehmen berlin

Hausaufbahrung

Früher gehörten das Verweilen am Totenbett und Hausaufbahrungen zum normalen Abschiedsritual. Heute ist das in unserem Kulturkreis eher eine Ausnahme. Wenn jemand gestorben ist, kann es hilfreich sein, noch etwas Zeit mit der verstorbenen Person zu verbringen – um zu realisieren, was geschehen ist, und um bewusst Abschied zu nehmen. Symbolische Handlungen helfen dabei, weil manche Erfahrungen nicht nur mit dem Verstand, sondern mit dem ganzen Sein begriffen werden.

Nach einem Todesfall müssen oft weniger organisatorische Dinge unmittelbar geregelt werden, als man denkt.  Oft wäre durchaus Zeit noch länger und ohne Eile bei der verstorbenen Person zu sitzen oder in ihrer Nähe zu sein. Eine Hausaufbahrung ermöglicht ein selbstbestimmtes Abschied nehmen in einem geschützten Raum – allein oder gemeinsam mit anderen. Sie bietet den Lebenden Raum, sich im eigenen Tempo von ihrem Verstorbenen zu verabschieden, inbesondere von dessen Körper, und seinen Übergang zu begleiten.

Was passiert bei einer Hausaufbahrung

Unter einer Hausaufbahrung versteht man, dass ein Verstorbener nach dem  Tod noch eine Weile zu Hause bleibt, oder nochmals vom Sterbeort nach Hause gebracht wird. Die Rahmenbedingungen dafür sind durch das  Bestattungsgesetz festgelegt. Was passiert, richtet sich nach den Wünschen und Bedürfnissen der Beteiligten. Die verstorbenen Person kann gemeinsam versorgt, gewaschen und angekleidet werden (Totenfürsorge). Es kann ein Raum für Ruhe und Stille sein, oder für Musik und Geschichten. Zeremonien und Rituale können stattfinden. Eine Hausaufbahrung kann im kleinsten Kreis stattfinden oder als größerer Abschiedsraum für mehrere Menschen.

Trauerrituale

Manche Erfahrungen müssen nicht nur mit dem Verstand, sondern mit dem ganzen Sein begriffen werden. Sterben, Tod und Trauer sind solche Erfahrungen. Symbolische Handlungen und rituelles Abschied nehmen unterstützen diesen Prozess.

Unsere Arbeit basiert auf Transparenz, Ko-Kreation und gemeinsamer Gestaltung. Wir begleiten und unterstützen dich bei:

  • der Planung und Konzeption eines individuellen Übergangs- oder Trauerrituals
  • der Organisation und Durchführung des Rituals
  • der Gestaltung einer Trauerfeier

symbolbild trauerfeier ritual queer

Trauerfeiern


Auch Trauerfeiern sind Übergangs- und Abschiedsrituale – wir begleiten euch bei der Planung, Gestaltung und Durchführung. Dabei arbeiten wir trauerbegleitend und prozessorientiert. Das bedeutet, wir verstehen unsere Arbeit als Trauerbegleitung im Kontext einer Bestattung.

Es ist uns wichtig, Räume zu schaffen, in denen gemeinsam herausgefunden wird, welche Art des Abschieds und der Bestattung sich für alle Beteiligten sinnvoll anfühlt. Dabei unterstützen wir euch mit Einfühlungsvermögen, Offenheit und kreativen Herangehensweisen. Eine Trauerfeier kann Raum für vieles bieten: gemeinsames Schweigen, Erzählen, Weinen, Klagen – und auch zu lachen. Wir unterstützen dabei, diese Vielstimmigkeit zu ermöglichen, damit sich jeder Ausdruck willkommen und respektiert fühlt. Wir schaffen einen Rahmen, der Raum für stille Momente, Gespräche, kreative Rituale und humorvolle Augenblicke lässt. Und sorgen für eine Umgebung, in der Gefühle anerkannt und Selbstbestimmung respektiert wird.

Erinnern und Verbundenheit

Bei der Gestaltung eines Trauer- oder Übergangsrituals gibt es kein Richtig oder Falsch. Du kannst traditionelle Rituale und Symbole aufgreifen oder neue Ideen ganz nach deinen persönlichen Vorstellungen entwickeln. Kreative Elemente, Musik, Bilder – alles ist möglich. Wichtig ist nur, dass sich das Ritual für dich richtig anfühlt. Rituale eignen sich für Abschiede jeglicher Art, zum Beispiel: Erinnern und Verbundenheit

  • um sich von Lebenszielen zu verabschieden
  • um das Ende von Lebensabschnitten anzuerkennen
  • um den Verlust der eigenen Gesundheit zu verarbeiten
  • am Lebensende bewusst Abschied zu nehmen
  • im Rahmen von Trauerfeier und Bestattung
  • wenn eine Teilnahme an der Bestattung nicht möglich war
  • als Feier für ein Sternenkind, das nicht bestattungspflichtig ist
  • zu Jahres- oder Gedenktagen

Abschiede gemeinsam gestalten


Wir schaffen individuelle und kollektive Räume für Abschied und Erinnerung. Räume, in denen Abschiede sinnvoll und persönlich gestaltet werden können. Dazu gehört für uns:

  • gemeinsame Reflexionen und Austausch
  • Raum für Vielstimmigkeit und unterschiedliche Bedürfnisse
  • kreative Ideen
  • respektvolle und persönlich sinnvolle Rituale